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Georg und sein Doppelpartner Gregor Kasprick in Rimini
In diesem Jahr war nur Georg Weickardt als Vertreter der TTG bei den Senioren-Europameisterschaften in Rimini dabei. Dazu konnte er folgendes berichten.

Die Anfahrt nach Frankfurt, der Flug nach Bologna inclusive Bus-Transfer nach Rimini hat hervorragend geklappt. Selbst der 25-Minuten-Fußweg vom Busbahnhof zum Hotel war kein Problem. Allerdings gab es hier einen ersten Vorgeschmack auf die nächsten Tage, denn Italien erlebte gerade eine Hitzewelle und 35 Grad sind keine Seltenheit.

Kaum im Apartment angekommen hieß es schnell umziehen und rüberfahren zur Messehalle zum Registrieren.

Nun kam gleich die erste Überraschung. Bei meiner Unterkunft war ein kostenloser Fahrradverleih dabei. Beim Schlüsselabholen gab mit die Wirtin noch einen guten Tipp zur Fahrstrecke: einfach quer durch. "Nun die knapp 6 km werde ich schaffen."

Dann zum Rad: ups, alles Damenräder ohne Schaltung. Aber die Sattelhöhe ließ sich einstellen.
Das Hotel-Fahrrad

Dem Vorschlag der Wirtin folgend fuhr ich einfach quer durch die Stadt die Hauptstraße immer geradeaus, am Ende links am Wasser entlang, die erste Brücke rechts, wieder immer geradeaus bis zum x-ten Kreisverkehr wo "Fierra" steht. Dieser Kreisverkehr kam tatsächlich.

Während der Tour bin ich heilfroh so eine langsame Gurke zu haben, denn die Italiener haben einen sehr interessanten Fahrstiel. Rechts vor links gibt es nicht. Eher: nö, ich bin schneller. "Zum Einbiegen auf die Hauptstraße auf den Fahrradweg achten" ist auch nicht drin. Nö, ich bin stärker. Aber es funktionierte, irgendwie nimmt jeder Rücksicht oder es wird einfach weggelächelt. Auf der Strecke waren immer wieder gut gekennzeichnete Radwege, schön in Knallrot bemalt, auch mit einem Trennstrich in Weiß, aber beide Richtungen auf einer Straßenseite. Und nach ein paar Tagen gewöhnt man sich an den Fahrstiel. Hoffentlich kann ich ihn in Deutschland schnell wieder ablegen. Ansonsten werde ich schnell zum Fußgänger, und zwar nicht wegen der unzähligen Verkehrsregel-Übertretungen, sondern eher wegen der Deutschen Mentalität "Ich habe Vorfahrt, diese Fahrspur gehört mir."

Die Akkreditierung war schnell erledigt, ebenso ein erster Blick in die Halle. 110 Tische plus weitere in einer Nebenhalle zum Einspielen waren schon sehr beeindruckend.

Nun ging es noch zum Supermarkt, um den Kühlschrank aufzufüllen, und es gab eine Pizza-to-go für den ersten Abend.

Montag, 27.6.

Erster Spieltag in der Einzel-Vorrunde. Meine Gegner in der U55-Klasse sind ein Schwede, ein Italiener und ein Engländer. Mit dem ging es auch gleich los.

Zuvor ging es noch in die Übungshalle, die ersten Bälle zum Eingewöhnen zu schlagen. Puh war das warm hier. "Aber gut da muss ich durch, bin ja freiwillig hier."

Mein erstes Spiel, war ich nervös. Jetzt macht der auch noch schnelle Konterangaben mit leichtem Überschnitt. Im Training kein Problem aber hier. Wehe ein Ball kommt in die Vorhand, rumms der kann auch schießen. Ich beiße mich rein in die Partie, aber zu mehr als einem Satzgewinn reicht es nicht.

Ähnliches bei meinem zweiten Gegenüber, einem Schweden. Sehr ruhig, sehr kontrolliert, er macht nur das was er muss. Als ich einen Satz hole wird das Tempo erhöht und meine Grenze ist erreicht. Viel später kann ich nachlesen, der Schwede kommt unter die letzten 32 der Endrunde.

Gegen den Italiener war auch kein Kraut gewachsen.

Dienstag, 28.6.

Tag der Doppel. Meinen mir zugelosten Doppelpartner Gregor Kasprick kenne ich bisher nur von ein paar SMS und der Info aus myTischtennis. Er hat ein TTR-Wert von 1591. Wir treffen uns, spielen uns ein und ja, die Chemie passt. Glück gehabt.

Uns gegenüber steht eine Multi-Kulti-Truppe. Das erste Spiel gegen Spanien/ Belgien ging 3:0 für uns aus, das zweite gegen England/ Schweiz 0:3 wie auch das dritte gegen Italien/ Slovakei. Da die anderen Doppel auch untereinander kräftig gewannen und verloren, ergab sich nach der Vorrunde eine Interessante Konstellation. Das Team Italien/ Slowakei war mit drei Siegen klar Gruppen Erster. Dahinter standen drei Teams mit jeweils einem Sieg und zwei Niederlagen, so dass die Sätze gezählt werden mussten.

Wir wurden in der Gruppe Dritter und durften am Donnerstag in der Trostrunde unser Glück versuchen.

Kleine Randnotiz, das Doppel Italien/ Slowakei schaffte es bis zum 1/32 Finale und im Einzel musste sich Anton aus der Slowakei erst im Finale seinem Gegenüber beugen.

Mittwoch, 29.6.

Mittwoch ist normalerweise der Ruhetag. Aber die ganz verrückten dürfen in die Halle.

Ein paar Tische waren belegt, die Anzahl der freien Spieler überschaubar. Aber ich hatte Glück, ein Senior im reifen Alter von über 80 sprach mich an. Beide Seiten mit einer Außennoppe belegt, immer schön am schaufeln, schießen, kontern. Eine schweißtreibende Stunde stand mir bevor. Hoffentlich kann ich mich in dem Alter noch so schnell auf den Beinen bewegen.

Donnerstag, 30.6.

Heute stand die Einzel-Trostrunde im KO System auf dem Plan: jedes Spiel zählt.

14 Uhr wartete ein Slowake mit einer langen Noppe auf der Rückhand, wie passend. Was hat mir der „alte Grieche“ beigebracht, Geduld, Ruhe, Schuss. Passt und reicht für ein 3:1.

17 Uhr stand mir, ein deutschen Spieler aus dem Raum Stuttgart gegenüber. Der erste Satz noch 11:2, aber dann wurde es eng 14:12 und 13:15. Ich brauche eine Lösung. Noch führe ich 2:1, aber er hat klar die Überhand. Jeder lange Ball wird geschossen. Ich finde einen Weg, seine Angaben sehr weich eröffnen, oder wenn möglich, kurz zurück legen. Danach sofort das Heft in die Hand nehmen. So klappte es 11:7.

19 Uhr war nun schon das 1/16-tel-Finale gegen einen Spieler aus England mit Penholder-Griffhaltung. Meinen Doppelpartner hat er bereits aus dem Turnier geworfen, ich war gewarnt. Ein ungewöhnliches Spielsystem. Sehr gute Angaben, mal unter mal über Schnitt. Dann Vorhand Schuss. Ansonsten ruhiges und langsames Spiel.

Den Satz 1 konnte ich knapp knapp mit 12:10, Satz 2 deutlicher mit 11:5 gewinnen. An die Angaben gewöhnt, man muss sehr genau schauen, dann ist ein guter Return machbar. Für Satz 3 hatte er genug gesehen und meine Lücken gefunden, er beginnt das Spiel zu drehen, 11:13. Wieder ist eine Lösung gefragt. "Über seine Rückhand" wäre die Antwort, aber nicht direkt. Er umläuft, greift dann aber immer diagonal an. Darauf legte ich meinen Fokus und versuchte diese Bälle parallel zu blocken. Und es klappt, 11:9.

20 Uhr: Achtel-Finale gegen einen Spieler aus Deutschland. Es wird ein kurzes „Vergnügen“. Müde, kaputt und ohne Energie gehen die Sätze 6, zu 4 und zu 4 an Achim Gefeke und ich war raus, aber glücklich und zufrieden.

Freitag, 1.7.

Es fehlte noch die Trostrunde im Doppel. Per SMS wurden wir informiert, dass der Spieltag erst um 13:30 Uhr beginnt. Unsere ersten Gegner haben wohl zurückgezogen. Dann ging es gleich gegen ein Deutsches Doppel: wow, wir waren gut drauf und gewannen glatt 3:0.

Die nächste Runde (Achtelfinale) wurde schwieriger: ein sehr gut eingespieltes Italienisches Doppel, aber zum Glück für uns, ohne Taktisches Verständnis. In der einen Konstellation hatte ich immense Probleme die Aufschläge mit Seitschnitt zu returnieren. Doch in der entscheidenden Phase bestand ein Teil des Duos auf Unterschnitt-Aufschläge auf mich, denn er wollte wohl meine Returns eröffnen. Nur ich konnte die Bälle sehr kurz legen. Nun gut, wir sagten danke für das 3:1 und es ging in die nächste Runde.

Auch dieses Spiel ging 3:1 aus, allerdings für unsere Deutschen Gegner. Diesen einen Sieg im Viertelfinale hätten wir noch gebraucht, dann wäre ein Platz auf dem Treppchen sicher gewesen.

Aber auch so, es war ein wunderschönes Turnier: erfolgreich, spannend und lehrreich.

Unter <https://www.evc2022.it/fitet_evc/> findet man die Ergebnisse der Spieler, man muss nur nach ihnen suchen. Dort wird man z.B. einen anderen in Walldorf bekannten Spieler mit zwei Silbermedallien finden: Gerd Werner stand sowohl im U70-Einzel als auch im U70-Doppel mit seinem Finnischen Partner im Finale.

Nächstes Jahr ist Norwegen schon in Planung.

Videos

Es gibt Videos (bei YouTube) von unserem Kinder- und Jugend-Training:

Unser Training kommt gut an

15 Tische im Gymnastikraum ist schon das Maximum
Viele Kinder haben erfolgreich bei der Kooperation Schule-Verein angefangen und möchten nun weiter Tischtennis trainieren. Nun suchen wir Unterstützung beim Kinder-Training.

  • Wann? Dienstags oder Donnerstags 17:30 bis 19 Uhr
  • Wo? Sporthalle am Schulzentrum
  • Was? Unterstützung der aktuell zwei Trainer.
  • Voraussetzungen? Mindestens 16 Jahre. Liebe zum Tischtennis, Freude an der Arbeit mit Kindern, Bereitschaft zu Fortbildungen, Alles andere lässt sich lernen.
  • Vergütung? Gibt es in Abhängigkeit von der Qualifikation.

Weitere Fragen beantworten gern unsere Jugendwarte. Bei Interesse kann man auch gern zu den Trainingszeiten vorbeikommen.

Wir suchen Verstärkung

Wir freuen uns immer über neue Mitglieder, die uns nach Möglichkeit auch in einer unserer Mannschaften unterstützen. Vielleicht ist jemand zugezogen oder möchte nach längerer Zeit wieder einsteigen.

Die Möglichkeiten sind vielfältig: wer mag, kann 4 bis 5 Mal in der Woche trainieren, 1 oder 2 Mal ist aber eher die Regel. Die Damen spielen in der Verbandsliga, die Herren decken die Bandbreite von der Verbandsklasse bis hinunter zur Kreisklasse D ab. Wir geben (sofern der TTR-Wert nicht dagegen spricht) auch jugendlichen Talenten die Chance, in den entsprechenden Mannschaften mitzuspielen.

Daneben haben wir aber auch Freizeitspieler, die nicht am Verbandsspielbetrieb teilnehmen.

Fragen beantworten gern unser Damenwart oder unser Herrenwart.

Anstehende Termine

"Da1-H": Damen1-Heimspiel,
"Ju2-A": Jungen2-Auswärtsspiel,
"He3-H": Herren3-Heimspiel,
"Mä1-A": Mädchen-Auswärtsspiel,
"SA1-H" A-Schüler-Heimspiel,
"STC-A" Sommerteamcup-Auswärts.

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